18. Spieltag SSV Warmensteinach - SV Schreez 1:1 (1:1)
Sonntag, den 21. November 2010 um 00:00 Uhr

A-Klasse 8 Bayreuth-Kulmbach, 18. Spieltag, 21.11.2010

 

 

Beide machen den Sack nicht zu

Am Ende waren alle zufrieden nach dem 1:1 zwischen dem SSV Warmensteinach und dem SV Schreez. Die Hausherren, weil sie die Tabellenführung behauptet haben. Die Schreezer, weil sie weiterhin einen gefühlten Punkt Rückstand behauptet haben. Und die Zuschauer aus Nemmersdorf und Oberpreuschwitz, weil die Liga im Spitzenfeld noch spannender als noch zuvor schon ist.

Aus Warmensteinach Andi Bär

Dabei hatten sich die Warmensteinacher schon vor Spielbeginn den Fairplay-Ehrenorden verdient. Obwohl zuletzt zwei Mal in Folge punktlos geblieben und personell arg gebeutelt, sagten sie die Partie nicht ab, sondern beschlossen auf der gefürchteten "Roten Erde", dem Nebenplatz vor dem Sportheim, zu spielen. Eine Maßnahme, die sich auf den ersten Blick überhaupt nicht auszahlte. Die Schreezer übernahmen von Beginn an das Kommando und dominierten die Partie über weite Strecken. Der auf der linken Außenbahn agierende Alex Pilz wurde von Kolb, Hagen und Trautner gut aus dem Spiel genommen, konnte kaum gefährliche Bälle in die Spitze spielen. Auf der anderen Seite fanden Rauh und Meyer mit ihren langen Bällen immer wieder Schön und Scharfenberger, die allerdings bei Trautner und Weingessel ebenfalls in guten Händen waren und nicht druckvoll genug vor den heimischen Kasten kamen.

Kuhbandner hält seine Elf im Spiel

Der schon in der Vorwoche bei der 0:4-Niederlage in Obernsees überragende Keeper-Routinier Rainer Kuhbandner rückte dennoch ein ums andere Mal in den Mittelpunkt. Glück hatten er und seine Vorderleute, dass Schiedsrichter Schramm nach Alexander Pilz' Foulspiel an Sebastian Schön den Vorteil laufen ließ. Schön bediente Hagen, dessen Versuch Kuhbandner reaktionsschnell um den Pfosten lenkte (18.). Ebenfalls hellwach war der 39-Jährige bei einem Freistoß von Schön, den er ebenfalls zur Ecke klären konnte. Keine fünf Minuten später durfte Kuhbandner erneut jubeln. Urplötzlich gingen die Hausherren nämlich in Führung. Alexander Pilz bediente nach einem billiardartig anmutenden Ball-Hin-und-Her mit einem sehenswerten Diagonalball aus dem Halbfeld den am langen Pfosten lauernden Andre Seidel, der Keeper Andreas Chlistalla mit seinem Kopfball keinerlei Abwehrmöglichkeit ließ - der Spielverlauf war auf den Kopf gestellt.

Schreezer Drangphase
Die Schreezer stemmten sich mit Wut im Bauch gegen den Rückstand und drückten nochmals auf die Temposchraube. Warmensteinach verlagerte seine Prämisse auf den kämpferischen Bereich und hatte spielerisch keine Akzente parat. Anders die orange-schwarzen Schreezer. Meyer setzte Sebastian Schön herrlich anzusehend in Szene, der 18-fache Torschütze und Ligatorjäger vertändelte das Leder allerdings alleinstehend vor Kuhbandner und Nickl blockte den scharfen Schussversuch von Scharfenberger (27.). Noch in der selben Minute war es Kuhbandner, der Hagens Geschoss sehenswert entschärfte. Nach einer halben Stunde das Sahnestückchen der Partie. Ein abgeblockter Ball landete bei Sebastian Meyer, der das Leder aus vollem Lauf gute 30 Meter vor dem Kasten mit dem rechten Fuß abnahm und das Tordreieck nur um Haaresbreite verfehlte - der Ausgleich war längst überfällig. Warmensteinacher Entlastungsangriffe? Bis auf eine Szene Fehlanzeige. Seidels Flankenball blockte Chlistalla vor Siech (35.), den zurückkommenden Ball verstolperte Seidel alleine vor Chlistalla. Kurz vor dem Pausentee war es dann doch soweit. Die bis dahin klar besseren Schreezer glichen aus. Ein Flankenball von Meisel fand Sebastian Schön, der im zweiten Versuch seinen 19. Saisontreffer markierte und für Jubel auf der Schreezer Bank sorgte.

Verkehrtes Spiel nach dem Pausentee
Nach dem Pausentee verkehrten sich die Kräfteverhältnisse total. Im Gegensatz zum ersten Durchgang ließen die Gäste die Warmensteinacher im Mittelfeld walten, gaben ihre bis dahin gute Grundordnung auf und brachten sich dadurch zunehmend in die Bredoullie. Allen voran Alexander Pilz und Andre Seidel übernahmen immer mehr Verantwortung und sorgten für ein druckvolles Offensivspiel der Blau-Weißen. Nach einem feinen Flankenball des Ex-Weidenbergers brachte Seidel das Leder nicht unter Kontrolle (56.) - da wäre der Führungstreffer drin gewesen. Seine Klasse stellte der starke Gästelibero Engelbrecht unter Beweis, als er einen Schussversuch des zunehmend stärker werdenden Danny Siech, vor der Pause kaum in Aktion getreten, abblockte (60.). Auf der anderen Seite wurden die Entlastungsangriffe seltener. Eine feine Ballstafette über Meyer und Schön landete bei Frank Scharfenberger, der knapp verzog (67.) und auf der Gegenseite klärte Chlistalla vor Baumüller, der von Siech fein in Aktion gespielt wurde (69.). Nur eine Minute später hatte Chlistalla das nötige Glück auf seiner Seite. Ein Freistoß von Alexander Pilz fand einmal mehr Seidel, der Kolb herrlich verlud und das Spielgerät an die Latte drosch. 

Rote Karte sorgt für neue Spannung
In der 80. Minute neue Spannung in der Partie. Der gerade gefoulte Danny Siech revanchierte sich im Mittelfeld mit einem an sich harmlosen Foul, der zu Fall gekommene Daniel Trautner mit einer Tätlichkeit. Er trat am Boden liegend nach und wurde von Referee Schramm ohne Zögern zum Duschen geschickt. Es wurde hektisch. Und die Warmensteinacher drückten auf den Siegtreffer. Einmal mehr war es der überzeugende Weingesell, der Seidels Versuch abblockte (87.). Der folgende Eckball landete erneut bei Seidel, dessen Kopfball das Tor nicht fand. Und auch die letzte Szene im Spiel gehörte dem agilen Seidel. Ein Freistoß von Pilz - was auch sonst - fand den SSV-Sturmtank, der im Gegensatz zu seinen Nebenleuten Brunner und Baumüller viele Akzente setzte. Doch Chlistalla blieb im direkten Duell Sieger.

Mit dem SSV Warmensteinach und dem SV Schreez traten zwei zuletzt gebeutelte Spitzenteams gegenüber. Und sie ließen sowohl erahnen, weshalb sie zuletzt Probleme hatten als auch warum sie echte Spitzenteams sind. Durch das Remis jedenfalls ist die Spannung in der A-Klasse 8 noch größer als sie eh schon war.



SSV Warmensteinach: Kuhbandner, Zwenzner, Siech , Seidel, Pilz, Nickel, Herrmann M., Göllner, Di Franco, Berger, Brunner, Baumüller (1. HZ), Baumgarten B. (2. HZ), Wilde (2. HZ)

SV Schreez: Chlistalla, Weingessl, Trautner , Schön, Scharfenberger, Rauh A., Meyer, Kolb, Hagen, Engelbrecht, Maisel , Teufel (2. HZ), Haluza (2. HZ)

Tore: 1:0 Seidel (25.), 1:1 Schön (43.)





Stimmen zum Spiel

Manfred Sahr (Trainer SSV Warmensteinach)
"In der ersten Halbzeit hat man die Verunsicherung nach den beiden Niederlagen zuletzt gemerkt. Über den Kampf sind wir letztlich ins Spiel zurückgekommen und hatten am Ende sogar Pech. Normal müssen wir nach der Pause den Sack zumachen. Es war ein Riesenspiel meiner Mannschaft. Wir waren spielerisch stark und haben uns Chancen herausgearbeitet. Wenn man ehrlich ist, geht das Unentschieden aber in Ordnung. Die erste Halbzeit hatte Schreez ja im Griff."

 

Roland Bär (Trainer SV Schreez)
"Wir hätten in der ersten Hälfte den Sack zumachen müssen, da waren wir die dominierende Mannschaft. Nach der Halbzeit haben wir nachgelassen und hatten am Ende sogar Glück, dass wir nicht noch den zweiten Gegentreffer kassieren. Letztlich ist das Unentschieden aber in Ordnung für uns, da wir weiterhin bei einem Spiel weniger auf einen Punkt dran sind. Im Endeffekt passt das Remis."

 

Frank Scharfenberger (Stürmer SV Schreez)
"Am Ende war es ein gerechtes Unentschieden. Wir haben in der zweiten Halbzeit die Aufteilung im Mittelfeld vermissen lassen und daher das Spiel aus der Hand gegeben."

 

 

Quelle Anpfiff.info

 

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