Das Hinspiel zwischen beiden Aufstiegsaspiranten war nichts für zarte Gemüter. Auf dem etwas holprigen Plankenfelser Rasenplatz schenkten sich beide Mannschaften nichts und der Schiedsrichter hatte jede Menge Arbeit. Am Ende verwarnte er neunmal, zeigte eine Ampelkarte und einen sprach einen Platzverweis aus - neben den vier Zeitstrafen. "Ich erwarte auch am Sonntag ein ähnlich hartes Ringen", macht sich TSV-Spielertrainer Marco Will keine Illusionen. Zumal seine Mannschaft etwas unter Druck steht und sieben Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter aufweist, aber auch noch zwei Nachholspiele in der Hinterhand hat. Freilich bringt er auch die nötige Gelassenheit mit. "Ich erwarte noch keine Vorentscheidung um die Meisterschaft, aber es ist natürlich ein ganz wichtiges Spiel."
Fehlende Spielpraxis
Bislang konnten die Plankenfelser erst ein Punktspiel bestreiten und mussten sich beim SV Ramsenthal mit einem 3:3-Remis begnügen. "Ein sehr unangenehmer Gegner, der hart verteidigt und zwei schnelle Angreifer hat", schildert der Spielertrainer das Match, in der seine Mannschaft "blöde Gegentore" kassiert hatte und einem Rückstand hinterher gelaufen ist. "Am Ende war das Unentschieden aber gut für unsere Moral, nachdem wir ja schon 1:3 zurückgelegen sind." Dass die drei anderen Begegnungen wegen der schlechten Platzverhältnisse abgesagt wurden, dafür hat er durchaus Verständnis. Dagegen konnten die Schreezer bei ihren drei Auftritten im neuen Kalenderjahr voll punkten, hatten aber speziell beim TFC Bayreuth auch das nötige Glück auf ihrer Seite, als sie zweimal in Rückstand gerieten. "Trotzdem ist es natürlich ein Vorteil, wenn du bereits dreimal um Punkte gespielt hast", schiebt Will die Favoritenrolle den Gastgebern zu. Seine Mannschaft hatte neben der Partie in Ramsenthal noch zwei Testspiele auf Kunstrasen absolviert und ist deshalb schwer einzuschätzen. "Wir wissen ja selbst nicht, wo wir derzeit stehen", pflichtet der Mittelfeldmann bei.
Flügelzange fehlt
Im Hinspiel sorgten Marco Taut und Matthias Neuner für die 2:0-Führung der Plankenfelser, die dann mit 3:1 gewannen. Jetzt fehlen ausgerechnet die beiden Torschützen, die am Flügel beheimatet sind. Besonders Taut wird längere Zeit fehlen. "Er hat sich auf dem Kunstrasen ohne große Einwirkung des Gegners einen Kreuzbandriss zugezogen", bedauert der Trainer. Ihm stehen für die Rückrunde etwa 16 Mann zur Verfügung und für den Notfall sind noch zwei alten Herren in der Hinterhand, die er bedenkenlos einsetzen kann. Dass der Gegner insbesondere durch die Sippl-Brüder in der Offensive über eine enorme Schlagkraft verfügt, beschäftigt ihn, beunruhigt ihn aber nicht. "Da ist keine besondere taktische Maßnahme vorgesehen, aber wenn sich das im Spielverlauf als Problem herausstellen sollte, haben wir eine Lösung", sagt er und schweigt. Auch die Tatsache, dass die spielstarken Schreezer auf feinem Rasen ihre Vorteile nutzen könnten, kontert er selbstbewusst. "Auch wir können einen guten Fußball spielen. Aber wir wollen zunächst gut stehen. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass es sehr kämpferisch und mitunter wohl auch etwas hitzig wird." |