Aufstiegshelden verabschieden sich PDF  | Drucken |
Donnerstag, den 13. Juli 2017 um 05:45 Uhr

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Knop: "Gogoll nicht eins zu eins zu ersetzen!"

von Thomas Nietner (www.anpfiff.info)

In der Sommerpause verlor der SV Schreez gleich mehrere einstige Leistungsträger: Mit Andre Band, Andreas Chlistalla, Niklas Gogoll und Basti Schön verließen prägende Gesichter der letzten Jahre den Kreisklassisten, der sich die Klasse zuletzt erst über die Relegation sichern konnte. Bange ist Trainer Basti Knop deswegen aber dennoch nicht. Der 40-Jährige sieht die Abgänge vielmehr als Chance für seine Elf.

Keine Spur von Katerstimmung in Schreez: Trotz der Abgänge des einen oder anderen Leistungsträgers kommt beim Kreisklassisten aktuell deswegen keine schlechte Stimmung auf. "Ich kann nicht klagen. Es läuft ganz gut", so Basti Knop über die ersten eineinhalb Wochen der Vorbereitung, nachdem seine Elf nach der Relegation erst später wieder ins Training eingestiegen ist, aber bis auf den Lainecker Schlussmann Oliver Hufnagel ohne weiteren Neuzugang auskommt. Nun bleiben dem SV-Coach insgesamt vier Wochen Zeit, seine Elf auf die neue Saison einzustimmen und vor allem die knifflige Frage zu lösen, wer Spielgestalter Niklas Gogoll zukünftig auf der Sechs ersetzen wird. "Eins zu eins ersetzen kann ihn keiner", weiß Basti Knop um das schwere Erbe, vor dem seine Elf nach dem Abgang des Leistungsträgers in Richtung Hummeltal nun steht. Von 13 Saisonspielen, in der der Mittelfeldspieler zuletzt mit von der Partie war, verloren die Schreezer nur zwei Begegnungen. Das unterstreicht neben seinen neun Toren dabei seine Bedeutung für die SV-Elf. Ein Kandidat, der in  seine Fußstapfen treten könnte, wäre hierbei Felix Wiemer, der wie Niklas Gogoll in der Relegation gegen Röhrenhof ebenfalls zwei Mal erfolgreich war und in jenem Spiel ebenfalls seine Qualitäten eindrucksvoll unter Beweis stellte. Einziges Manko: Wie sein Vorgänger steht der 20-jährige Student voraussichtlich auch nicht die komplette Spielzeit zur Verfügung. Basti Knop muss sich somit zumindest hier eine weitere Variante einfallen lassen: "Wir müssen dies dann eben mannschaftlich auffangen und uns taktisch anders ausrichten." Das wird in den kommenden zwei Wochen auch der Trainingsschwerpunkt sein.

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Nach ersten Gehversuchen in der Rückrunde will Sebastian Schön nun in Seybothenreuth unter Ex-Coach Elvir Zekic noch einmal angreifen. © anpfiff.info


Aufstiegshelden gehen

Der Abgang der anderen einstigen Leistungsträger verursacht dem Schreezer Coach - zumindest sportlich - nicht so große Bauchschmerzen wie bei Niklas Gogoll: Schlussmann Andreas Chlistalla hatte zuletzt seinen Platz zwischen den Pfosten bereits an Nicolai Kühnlein verloren, Torjäger Andre Band absolvierte in der Rückrunde nur noch eine Partie und Goalgetter Basti Schön unternahm nach einer langwierigen Verletzungspause erst im letzten Saisondrittel wieder erste Schritte. Vom Stammpersonal gilt es damit zwar nur Niklas Gogoll zu ersetzen, doch gerade Andreas Chlistalla, Andre Band und Basti Schön prägten in den vergangenen Jahren das Gesicht des Kreisklassisten besonders. Nicht zuletzt die Tore von Andre Band und die Paraden des Keepers sorgten vor zwei Jahren für die Rückkehr in die Kreisklasse. "Wir waren irgendwann so weit, dass wir gesagt haben: Wenn sie gehen wollen, dann sollen sie gehen", erzählt der einstige Harsdorfer, der nun versucht den Abgängen auch etwas positives abzugewinnen. Denn dadurch sieht er seine Elf nun noch enger zusammenrücken.

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Mit seinem Abschied hatte man in Schreez nicht gerechnet: Auch Schlussmann Andreas Chlistalla zog es nach vielen Jahren bei den Orange-Schwarzen nach Seybothenreuth. Dort ist der 40-Jährige nach dem Abgang von Daniel Grüner - anders als in Schreez - wohl die ununstrittene Nummer eins. © anpfiff.info


Fehlstart vermeiden

Der Zusammenhalt ist ein Faktor, auf den Basti Knop in der kommenden Spielzeit setzt. Darüber hinaus hofft der einstige Lindauer, dass seine Elf auch etwas aus der zurückliegenden Rückrunde mitnehmen kann: "Da haben wir gesehen, dass wir durchaus mithalten können. Wir haben schließlich selbst gegen die vorderen Teams wie gegen Kirchahorn und die Eintracht unsere Punkte geholt." Mit 19 Punkten waren die Organe-Schwarzen dabei nach der Winterpause im Soll. Das Manko der Knop-Elf war dabei vielmehr die schwache Vorrunde mit lediglich 13 Zählern. Die schwache Ausbeute zum Saisonstart war letztendlich dann dafür verantwortlich, dass sich die Schreezer im zweiten Kreisklassenjahr erst über die Relegation die Klasse sichern konnten. "Ich werde die Mannschaft immer wieder daran erinnern, dass wir gezeigt haben, dass wir mithalten können", will Basti Knop nicht müde werden, seiner Elf die eigene Stärke bewusst zu machen. Daran müssen sich seine Kicker nun in der Vorrunde hochziehen. Eine Vorrunde, die kaum schwieriger beginnen könnte für drei Orange-Schwarzen: Mit Altenplos, dem Vizemeister aus dem Kulmbacher Kreis, dem Wiedersehen mit Ex-Coach Elvir Zekic in Seybothenreuth und dem abgewanderten Trio Chlistalla, Kühnlein und Schön sowie dem Aufeinandertreffen mit den spielstarken Preuschwitzern und dem Duell gegen die ambitionierten Donndorfer haben es die ersten Partien gleich in sich. "Ein anderer Auftakt wäre mir auch lieber gewesen", weiß der Schreezer Coach um die Schwierigkeit des Saisonstarts, an dem für seine Elf womöglich viel abhängt. Als Lehre aus der Vorsaison gilt es nunmehr einen Fehlstart zu vermeiden. 

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In der Relegation gegen Röhrenhof noch einer der Garanten für den Klassenerhalt: Niklas Gogoll (re.). Zukünftig kickt der 26-Jährige aber für den SC Hummeltel in der Kreisliga. © anpfiff.info


Schmaler Grat

Doch wie im Vorjahr erweist es sich dabei als nachteilig, dass in den Semesterferien wieder der eine oder andere Student zu ersetzen ist. Die Schreezer müssen sich daher bis zum Start des Wintersemesters wieder irgendwie durchschlängeln. "Uns fehlen in der Zeit vier Spieler, die uns qualitativ weiterhelfen", so Basti Knop, der dabei nicht von einem zu engen Kader sprechen will. Eine Prognose fällt ihm aber vor diesem Hintergrund ein einer ausgeglichenen Liga noch schwerer. Vom einstelligen Tabellenplatz bis zum Abstiegsrang erscheint ihm dabei alles möglich. Umso mehr setzt der Schreezer dabei auf einen gelungenen Saisonstart: "Wir müssen schauen, dass wir gleich in einen positiven Lauf kommen." So wie vor zwei Jahren in der Aufstiegssaison: Damals konnten die Schreezer die Serie nach einem Traumstart mit einem starken sechsten Tabellenplatz abschließen. Ein Überraschungssieg gegen den Aufstiegsfavoriten aus Altenplos käme Basti Knop da gerade recht. Dabei sieht er auch durchaus Parallelen zur ersten Kreisklassensaison: "Damals haben wir gleich gegen Kreisligaabsteiger Waischenfeld gewonnen und haben danach eine starke Vorrunde gespielt. Vielleicht sind die Altenploser am Anfang auch noch nicht eingespielt." Dass dies ein schmaler Grat ist, weiß der 40-Jährige aber auch: "Das kann auch ganz schnell in die andere Richtung gehen." Also doch wieder Abstiegskampf in Schreez? Der erste Test gegen den TSV 08 Kulmbach lässt Basti Knop trotz der 3:4-Pleite dennoch hoffen. Vor allem in der ersten Halbzeit überzeugte seine Elf dabei. Nach einer 2:0-Führung verpassten die Schreezer aber weitere Treffer nachzulegen. Die Folge: In der zweiten Halbzeit drehten die Kulmbacher das Blatt noch um. "Konditionell waren wir noch nicht so weit. Dazu haben eine Reihe von Stammkräften gefehlt", nimmt Basti Knop seine Elf in Schutz. Auf der anderen Seite setzt er dabei auch auf die Selbsterkenntnis seiner Spieler: "Sie haben gemerkt, dass wir in diesem Bereich noch etwas machen müssen." Auch wenn das erste Testspiel letztendlich noch nicht aussagekräftig war, bestärkte es den Schreezer Trainer dann doch in der Annahme, dass seine Mannschaft den Gogoll-Abgang dann doch auffangen kann.

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