A-Klasse 5 Bayreuth-Kulmbach, 28. Spieltag, 14.05.2023
von HJW (www.anpfiff.info)
Nach dem torlosen Remis im Nachholspiel bei den kampfstarken Lindenhardtern büßten die Weidenberger unter der Woche ihre Chancen ein, den Titel aus eigener Kraft zu schaffen. Dennoch wollte die Dumbach-Elf zumindest die Relegation erreichen und dem Spitzenreiter zudem einen heißen Tanz liefern. Und das wohl mit einer gewissen Wut im Bauch und dem Willen, dass der Gast die Meisterschaft nicht auf dem eigenen Geläuf feiern kann. Aber den Schreezern genügte bereits ein Zähler, um den Titel perfekt zu machen. Mit einem Sieg konnte die Heimelf ihre Ausgangsposition im Kampf um Platz 2 verbessern, weil sie gegenüber Plankenfels ein Nachholspiel in der Hinterhand hat. Und auf dem eigenen, große Platz in Weidenberg hatte die Gastgeber nur ein Unentschieden zugelassen und sonst alle Partien gewonnen. Es sollte also ein echter Härtetest für die Gäste werden, so zumindest die Vorzeichen.
Schlitzohrige Führung
"Wir wollen es heute schon klar machen", stellte Gästecoach Andreas Schwedler klar, der nach eigenen Worten mit voller Kapelle angereist war. In den ersten Minuten setzten seine Schützlinge das Vorhaben gleich in die Tat um. Als Tobias Wölfel von der Strafraumgrenze abzog und knapp verfehlte, war gerade eine Minute gespielt. Wenig später konnte der Stürmer nur mit einem Foul gebremst werden. Den fälligen Freistoß aus 20 Metern platzierte André Sippl flach unter die hochspringende Mauerspieler und erwischte damit die Gastgeber mit dem 0:1 (4.) eiskalt. Die fand zunächst überhaupt nicht ins Spiel und Jan Wild hätte sogar erhöhen können, verfehlte aber um einen Meter. Danach verflachte die Begegnung etwas und der Ballbesitz wechselte schnell. Mitunter hatten die Gastgeber sogar leichte Vorteile, fanden aber keine offensive Lösungen. Erst nach einer halben Stunde verzeichnete Weidenberg den ersten vielversprechenden Angriff, doch der finale Pass von Logan Horn war zu ungenau. Kurz vor der Pause dann der erste Hochkaräter für die Platzherren, als Toni Sedlmeier alleine vor dem Torwart aufkreuzte und mit seinem Heber aus halbrechter Position fast überlistet hätte. Fast im Gegenzug profitierte André Sippl dann von einem Ballverlust und schloss kaltblütig zum 0:2 (45.) ab. Es roch nach einer Vorentscheidung, zumal sich auch einheimische Angreifer Logan Horn verletzt hatte und Trainer Jörg Dumbach keine offensive Alternativen auf der Bank hatte..
Dagegen traf Andre Sippl früh und legte nach.
Luft schnell raus
Nach der Pause war die Partie schnell entschieden. Luca Sippl setzte sich wenige Minuten nach Wiederanpfiff in der gegnerischen Hälfte durch, nutzte dabei die entstandenen Räume, zog bis zur Grundlinie und bediente seinen Bruder Andre im Rückraum, der Torwart Felix Dormer keine Chance ließ und das Leder neben den rechten Pfosten zum 0:3 (49.) versenkte. „Schreez hatte gar nicht so viele Chancen, hat diese aber eiskalt genutzt“, bilanzierte ein bedröppelter Weidenberger Trainer. Das war auch deshalb eine Vorentscheidung, weil die Gastgeber im Angriff zu wenig Durchschlagskraft hatten. Der einheimische Stürmer Toni Sedlmeier rackerte zwar unverdrossen, stand jedoch oft auf weiter Flur und arbeitete sich auf. Und nach einer Stunde wurden dann letzte Zweifel beseitigt, wer den Platz als Sieger verlassen würde. Der lange Pass gegen die nun luftige Weidenberger Abwehr wurde von Luca Sippl erlaufen, der dann auch noch so viel Ballgefühl hatte, den Heber anzusetzen und Torwart Felix Dorner beim 0:4 (60.) keine Chancen liess. "Wir waren sicher keine vier Tore schlechte", meinte Jörg Dumbach. Allerdings zeigten seine Schützlinge anschließend Moral, versuchten, das Ergebnis erfreulicher zu gestalten und konnten dabei zumindest einen Teilerfolg verbuchen. Als Freistoßschütze Bastian Sedlmeier antrat, musste er sich einige spöttische Kommentare aus dem Gästeblock gefallen lassen. Als die Kugel erst an das Lattenkreuz, dann an den Rücken des Torwarts und schließlich zum 1:4 (75.) ins Netz fiel, hatte er in diesem Punkt zumindest etwas Genugtuung.
Beide am Ball: Dominik Neuner (li.) und Yannick Pensel.
Rappelt sich Dumbach-Elf noch einmal auf?
Während Schreez endgültig in den Feiermodus eingetreten ist, hofft Weidenberg noch auf die Relegation. Die letzten drei Aufgaben sind zwar machbar, doch um an den Ausscheidungsspielen teilzunehmen, müsste Plankenfels noch Federn lassen. Die haben zwar noch zwei Auswärtsspiele, doch nach dem knappen Erfolg bei den Kreuzern eindeutig die besseren Karten.
SV Weidenberg: Dorner F. 3,7, Neumann P. 3,8, Kohlschmidt 3,3, Sedlmeier Bastian. 2,9, Buberl 3,9, Neuner 2,7, Horn 3,9, Wirth 4,2, Regber 3,5, Schlemmer 3,5, Sedlmeier 3,7, Doerfler 3,8 (52.), Haffner Christo. 3,7 (66.), Zapf 3,1 (37.), Schoderer (78.)
SV Schreez: Schreiner 2,3, Reuschel 2,6, Wild 2,4, Bär J. 2,4, Zimmermann J. 2,4, Buch 2,4, Pensel Y. 2,3, Sippl L. 1,9, Sippl 1,3, Schiller T. 2,8, Wölfel 2,1 / Peller, Opel Michael. 2,8 (65.), Brütting 2,4 (56.), Schiller N. 3,1 (62.), Nicklas 2,4 (48.)
Tore: 0:1 Sippl (4.), 0:2 Sippl (41., Schreiner), 0:3 Sippl (51., Sippl L.), 0:4 Sippl L. (60., Reuschel), 1:4 Sedlmeier Bastian. (75.)
Gelbe Karten: Regber - Foulspiel (78.) / Schiller N. - Foulspiel (67.), Zimmermann J. - Foulspiel (75.)
Zuschauer: 138 | Schiedsrichter: Alexander Maisel (SV Mistelgau e.V.) 1,7
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