Schreezer im Umbruch: Scharnagel: "Lernte ein paar Jungs nicht mehr kennen" PDF  | Drucken |
Donnerstag, den 15. Juli 2021 um 19:24 Uhr
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In der abgebrochenen Serie schrammte der SV Schreez nur knapp am Aufstieg vorbei. Etwas unglücklich, aber unwiderruflich. Jetzt steht der neue Spielertrainer Ingo Scharnagel vor der Aufgabe, die Truppe neu auszurichten. Mit neuem Personal, aber auch zahlreichen Abgängen.
 
Von Hans-Jürgen Wunder (www.anpfiff.info)
 

"Wir sind seit drei Wochen offiziell in der Vorbereitung, hatten vorher immer sonntags ein freiwilliges Training angesetzt. Da ja niemand wusste, wann und wie es offiziell weiter geht. Ich wünsche mir natürlich, dass es normal weitergeht - die aktuellen Inzidenzen lassen ja auch hoffen. Jedoch glaube ich dass die Zahlen auch im Herbst wieder steigen werden und wünsche mir, dass sowohl die Regierung als auch der BFV darauf gut vorbereitet sind", sagt Ingo Scharnagel auch mit Blick auf das vergangene Jahr. Da coachte er zunächst den SV Heinersreuth und hielt sich nach seinem Abgang in Harsdorf noch etwas fit. Seiner neuen Herausforderung in Schreez hat nicht nur er mit Spannung entgegengesehen. "Meine Spieler brennen alle darauf, endlich wieder in den Wettkampf gehen zu können. Saisonspiele sind natürlich nochmal was anderes als dauernd nur zu trainieren. Wobei wir auch froh sind, dass dies nach der langen fussballfreien Zeit wieder möglich ist. Wir sind alle voller Vorfreude."

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Große Fluktuation

"Recht tragisch ist natürlich der Abgang des langjährigen Kapitäns Basti Meyer, der in der Vergangenheit die Strippen im Mittelfeld gezogen hat. Doch damit nicht genug. Diverse Studenten, die ja nicht selten den Weg nach Schreez gefunden hatten, sind auch weg. "Die durfte ich gar nicht mehr kennenlernen", so der neue Mann. Hintergrund der Entwicklung war auch hier Corona, da bisher an der Universität  keine Präsenzvorlesungen stattfinden konnten. Somit war es dem A-Klassisten auch nicht möglich, neue Studenten anzuwerben. Dafür kam Unterstützung aus einer anderen Richtung. "Hier muss ich meinem Co-Trainer Nicolai Kühnlein ein besonderes Lob aussprechen. Was er in den letzten Wochen geleistet hat, war echt Wahnsinn. Nach den ganzen Abgängen habe ich einen relativ kleinen Kader vorgefunden. Dann haben wir uns rege ausgetauscht und konnten mehrere Kicker für uns gewinnen. Und das Ganze, ohne Geld in die Hand zu nehmen." Teilweise hatten persönliche Freundschaften der SVS-Kicker bei den Neuverpflichtungen eine Rolle gespielt, teilweise hat der A-Klassist aber auch von den Auflösungserscheinungen des SC Hummeltal in den letzten Wochen profitiert: Dadurch gelang es beispielsweise, gute Kicker wie die Schiller-Brüder zu verpflichten.


Kein Saisonziel

"Die Vorbereitung war bisher sehr gut besucht,  mit durchschnittlich 18 Mann. Klar, das  wird sich das wahrscheinlich noch etwas reduzieren, aber bisher ziehen die Jungs alle gut mit und es macht Spaß, auf dem Platz zu stehen", ist der Trainer positiv gestimmt. Auch das erste Testspiel mit einem 4:2-Sieg gegen die SG Mistelbach/Gesees, als Christoph Neuner dreimal traf, konnte sich sehen lassen. Trotz gutem Start will Ingo Scharnagel aber nicht zu hoch greifen. "Wir möchten natürlich eine gute Runde spielen. Vorgaben von Seiten des Vereins gibt es nicht. Auch muss sich die veränderte Mannschaft erst noch finden und auch mit mir als neuen Trainer ist das nicht immer ein Selbstläufer. Dennoch möchte ich natürlich den aktuellen Spass und die Dynamik mit in die Saison nehmen, um viele Siege einzufahren. Qualität im Kader ist jedenfalls vorhanden", resümiert er.

Eine Stammelf hat sich allerdings noch nicht herauskristallisiert und jetzt soll zunächst an spielerischen Elementen gefeilt werden. Eine Fixierung auf den Aufstieg gibt es jedenfalls nicht. "Als Sportler möchte ich natürlich jedes Spiel gewinnen. Dafür treten wir an. Ein Saisonziel wird aber nicht ausgegeben. Wir wollen eine gute Rolle spielen und natürlich oben dabei sein, wissen aber um die Faktoren wie Glück oder Verletzungen, die den Erfolg beeinflussen. Und auch mit den vielen Reservemannschaften in der Liga weiss man ja nie, wie man dran ist."

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